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this is german literature from the author of the Kritikmaschine. I'm very sorry I can not translate this in english language.

Hier sind mal zwei kleine Kurzgeschichten von mir, kurz wie der Name schon sagt. Um mal ein wenig etwas längeres von mir zu lesen einfach oben auf die Schreibwerkstat klicken.

Hilfe, die Sozialisten kommen

Im dritten Jahrtausend in Deutschland. Das Land zwischen Weser, Ems und Lippe ist ganz in der Hand der Sozialisten. Wirklich ganz? Nur ein kleiner Ort irgendwo an der Grenze des Niemandslandes leistet noch erbitterten Widerstand. In Lippstadt sind die Menschen im Gegensatz zur umliegenden Republik noch zufrieden, hier gibt es noch Wohlstand, Gesundheit und die Menschen sind glücklich. Bislang konnten sie noch jeden Angriff auf ihr Leben erfolgreich abwehren. Und sie haben sich geschworen, das niemals auch nur ein Soldat der linken Socken seinen Fuß über die Stadtgrenze setzt. Das Leben in Lippstadt verlief friedlich, uneingeschränkt und harmonisch bis eines Tages ein Feldherr namens Schröder mit seiner treuen Gefolgschaft mit so klingenden Namen wie Scholz und Müntefering zur alles entscheidenden Schlacht anrückte. Im Gepäck hatte die Armee der Gleichmacher wohlklingende Waffen wie eine Vermögenssteuer oder etwa eine höhere Erbschaftssteuer, als sie eines Tages zum Sturm auf die letzte freie und prosperierende Bastion des Landes bliesen. Sie feuerten mit ihren Waffen aus allen Rohren, drohten mit Steuererhöhungen und versuchten auch, die letzte Bastion des Wohlstandes gleichzumachen. Die Sozialisten setzten zum entscheidenden Angriff auf Freiheit und Wohlstand an, doch sie hatten nicht mit der Willensstärke der Lippstädter und der Überzeugungskraft eines guten Lebens gerechnet. Alle Angriffe wurden erfolgreich zurückgschlagen und schlußendlich blieb es dabei: Niemals konnte auch nur ein Soldat der Gleichmacherarmee einen Fuß über Lippstadts Stadtgrenzen setzen. Auch diesesmal mussten sich die Sozialistensoldaten Hals über Kopf zurückziehen in den Osten und auch diesesmal lecken sie ihre Wunden wie geprügelte Hund. Und auch weiterhin fordern sie mehr Gleichmacherei aus ihrem Versteck, auch Lippstadt soll irgendwann noch fallen, so das es im gesamten Land Land nur noch Gleiche, doch keine glücklichen Menschen mehr gibt. In Lippstadt hingegen kennt man keine Angst, man weiß genau, in Zeiten wie diesen wird jeder Angriff auf Freiheit und Wohlstand zum Scheitern verurteilt sein. Denn sie werden sich zu wehren wissen und auch in Zukunft wird die letzte Bastion der Freiheit und des Wohlstandes, ein kleiner Ort irgendwo an der Grenze des Niemandslandes, ein weißer Fleck auf der Landkarte der Sozialisten bleiben.

Träumereien eines Punkers

Eines Tages folgten Punks aus Hamburg, Punks aus München, Punks aus der ganzen Welt der Einladung eines Lippstädters und zogen nach Lippstadt. Sie wollten feiern, fröhlich sein und die Sorgen des Alltags vergessen. Schnell war der Rathausplatz ein Gewirr aus bunten Haarschöpfen, Lederklamotten mit Nieten und lauter Punkrock zerriß die Luft. Ausverkauft waren schnell alle Bierreserven und als die letzte Flasche geleert war, schauten sie sich ungläubig an.
‘ Wie, schon alle?’ oder ‘ No beer, no fun’, einige sprachen aus, was alle dachten. Stille, stummes Entsetzen griff um sich, die Musik verstummte. Vereinzelt war hier und da ein leises Schluchzen zu hören. Verzweifelt lagen sich die Punks aus allen Ländern dieser Welt in den Armen, bei den Mädchen verwischten Tränen die Schminke. Doch da!
Einer erklomm von unten die Treppe hinauf zu der Plattform, von hier konnte er alles überblicken. Welch ein trauriger Anblick! Er schluckte. Nein, so darf sie nicht enden, die erste Lippstädter Punk-Invasion. Aber was tun? Der junge Punk mit den roten Haaren stützte sich auf das Geländer oben auf der Rathaustreppe, blickte auf das Meer aus Tränen unter ihm, dachte nach und schrie
‘ Ey, wir sind doch Punks, oder etwa nicht?’. Doch die Menge antwortete nur mit betretenem Schweigen. ‘ Ja klar, aber ohne Bier?’, fragte schließlich eine Stimme hinauf. Oben auf der Treppe dachte Rotschopf einen Moment lang nach, bevor er seine Antwort lautstark über den Rathausplatz schallen ließ. ‘ Wir sind und bleiben Punks, wichtig ist die Einstellung, lasst uns denen zeigen, das wir auch ohne Bier fröhlich sein können!’. Ohne Bier?. Schweigen, zaghaft sagte der erste da unten
‘ Ja, lasst uns feiern’. ‘ Wie, ich kann dich nicht hören!’, schrie darauf der Punk mit den roten Haaren und stützte seine Hände in die Hüften. Da schrie ein weiterer hinauf ‘ Last uns feiern’, und diese Nachricht raste wie ein Lauffeuer über den Platz vor dem Lippstädter Rathaus und nach kurzer Zeit war die größte, friedlichste und trockenste Party in der Geschichte Lippstadts im Gange.
Lange blieben die Punk nicht unter sich. Lippstädter strömten aus allen Winkeln ihrer Stadt herbei, um an dem friedlichen Happening teilzunehmen, zu feiern und um neue Leute kennenzulernen. Sogar Polizisten verließen ihre Wache und gesellte sich unter die Menschen und nach kurzer Zeit gab es sogar Verbrüderungsszenen mit ihren eigentlich geborenen Feinden.
Oben auf der Rathaustreppe verharrte der Punk mit den roten Haaren und betrachtete still das bunte Treiben. ‘ Na also, geht doch!’, sagte er leise zu sich, stieg mit leuchtenden Augen die Treppe hinab und gesellte sich zu der fröhlichen Meute.
Bis tief in Nacht hinein glich der Rathausplatz einem bunten, fröhlichen, ausgelassene und vor allem friedlichen Meer von Menschen. Keine Vorurteile trübten die Stimmung und als die Ersten sich auf den Heimweg machten, war jeder sich sicher ‘ Die erste Lippstädter Punk-Invasion wird nicht die letzte bleiben’. Auch ohne Alkohol.

 

 

   
marcusmitc